Kategorien
Sonderzubehör

BMW-Stil: Weiss es ChatGPT besser als BMW selbst?

Fokussiert sich BMW mit seiner Heritage-Reihe auf das falsche Zielpublikum bzw. möchte hier BMW in das bad-guy Image von Harley-Davidson eindringen, obwohl die eigenen Werte der Vergangenheit andere wie von Harley-Davidson sind und das ursprüngliche Zielpublikum von BMW wahrscheinlich größer als von Harley-Davidson ist, aber von BMW nicht adressiert wird?

In einer aussergewöhnlich detaillierten und photographisch sehr guten Dokumentation hat BMW auf seiner Website über die Jahrzehnte den Werdegang seiner Motorräder seit den 1930ern dargestellt. Hier wird klar, dass BMW im Unterschied zu Harley-Davidson den Rennsport und rennsportaffine Menschen schon seit fast 100 Jahren bedient.

Auch in Wikipedia wird deutlich, dass schon die R5

und die R17

ihrer Zeit und Harley-Davidson weit voraus waren. Rennsportler der damaligen Zeit zeichneten sich durch ein gentleman-like Auftreten mit einer entsprechenden Elegance aus (siehe Dokumentation von BMW oben). Im Gegensatz dazu kam das bad-guy image von Harley Davidson erst durch Motoradgruppierungen wie den Hells Angels nach dem 2. Weltkrieg oder Kultfilmen wie mit James Dean in ‚denn sie wissen nicht was sie tun (Rebel without a cause)‚ in 1955.

Folgende Fragen wurden an ChatGPT gestellt und ergaben folgendes Ergebnis (bitte fokussieren Sie sich auf die Personen. Bei den Motorrädern macht ChatGPT kreative Veränderungen zum Original):

Generiere ein Bild von einem männlichen Harley-Davidson Motorradfahrer

Generiere ein Bild von einer weiblichen Harley-Davidson Motorradfahrerin

Generiere ein Bild von einem männlichen BMW R18 Motorradfahrer

Generiere ein Bild von einer weiblichen BMW R18 Motorradfahrerin

Was bedeutet dies nun für BMW? ChatGPT sieht sehr wohl, dass die Traditionen von BMW für die Heritage-Serie viel mehr im sportlich-eleganten Bereich liegen. Man sollte nicht versuchen mit neutralen, schon fast sterilen Verkaufsniederlassungen von Autos und Motorrädern in den Kundenstammbereich von Harley-Davidson einzudringen, die oft mehr den Flair einer amerikanischen Bar haben.

Sondern man sollte vielmehr den mindestens ebenso großen Markt des sportlich-eleganten Gentleman-Fahrers und Fahrerin bedienen (auch zukünftig mit der Elektromobilität), welcher viel mehr sowohl BMW als auch dem Zielpublikum entspricht und im Zweifel auch kein aussterbendes Segment ist. Dies beinhaltet aber nicht nur die Motorräder selbst, sondern die Niederlassung muss das komplette Lebensgefühl darum herum mit besetzen. Eine Allianz mit einem Motorradbekleidungsausstatter dieser Qualität wäre wünschenswert. Eine Bekleidung, die man auch passend weiter tragen kann, wenn man vom Motorrad absteigt. Insbesondere beispielhaft die Kleidung der Dame oben.

Schuster, bleib bei Deinen Leisten.

Im Bereich der GS konnte BMW erfolgreich diesen Sektor besetzten. Seit den Erfolgen in Paris-Dakar bedient BMW den Männer (und Frauen)-Traum, weltweit Motorradtouren zu erleben, wobei vielmehr das Durchhalten und Erleben anstatt ein Rebellentum zum Zuge kommt. Hier war BMW tatsächlich in der Lage, ein komplett neues Segment aufzubauen und mit entsprechenden Bedürfnissen der Zielkundschaft anzusprechen.

Im Gegensatz dazu wurde bis jetzt noch kein hard core-Rocker auf einer Harley-Davidson Pan America 1250 gesichtet. Dies erklärt die Krise bei Harley-Davidson deutlich mehr, da ihr eigentliches Zielpublikum weder an Reiseenduros noch Elektromobilität interessiert ist.

Generiere ein Bild von einem männlichen BMW R1250 GS Adventure Motorradfahrer

Generiere ein Bild von einer weiblichen BMW R1250 GS Adventure Motorradfahrerin

Ich würde als BMW-Verantwortlicher zuerst an die Bedürfnisse der Kunden denken, mich auf die grandiose Geschichte von BMW besinnen und mir darüber im Klaren sein, dass Heritage von BMW in Europa nicht das Gleiche ist wie Heritage (von Harley Davidson) in den USA.

Dies bedeutet auch, dass man nicht Zeit, Geld und Marketing verschwenden soll, um 1 Promille von amerikanischen bad-guy HD-Fahrerin den Umstieg schmackhaft zu machen, sondern 100% des Marktes (auch in den USA) mit Heritage und weiteren Modellen des sportlich-eleganten Fahrstils zu bedienen.

Eine Antwort auf „BMW-Stil: Weiss es ChatGPT besser als BMW selbst?“

Natürlich ist die Gentleman-Biker Klientel interessant, weil finanziell attraktiv.
Oft wird sie auch mit den Holzfäller-Hemd Großstadthipstern in einen Topf geworfen, die sich mit beginnender Midlife-Crisis passend zum ersten Tattoo, gestylten Bart und Dutt (soweit die Haarpracht das noch zu lässt) eine Heritage BMW zulegen.
Doch das sind nicht die einzigen, die gerne BMW fahren, speziell wenn es um die Boxer geht. Da gibt es auch genug Normalsterbliche, die einfach ein ehrliches Nakedbike mit robuster Technik im klassischen Look fahren wollen.
Doch diese werden von Preisen, die kurz unter 20.000€ los gehen, „leicht abgeschreckt“. Dann wird es eben eine Triumph oder ein Japaner im Klassik-look. Die sind zum Teil deutlich günstiger und fahren nicht weniger schlecht.
Vielleicht könnte BMW hier mit einer Boxer-Modellreihe ohne den letzten technischen Schnickschnack, vielleicht auch mit weniger Hubraum wie seinerzeit bei der R850R, wieder etwas Bodenständiger werden?
Früher kauften sich Leute ein BMW Motorrad, weil ein Auto zu teuer war. Heute kostet eine BMW soviel wie ein Kompaktwagen, den ein oder anderen Kleinwagen gibt es schon für die Hälfte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.