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Vorstellung des BMW R20 Modells

Die eher sportliche Version der R18

Pressemeldung BMW

Sehr guter Zeitungsartikel.

Ich lasse es jetzt mal auf eine Prognose ankommen, da ich mittlerweise das meiste in den Pressemitteilungen und Artikeln gelesen habe.

Es ist keine Neuheit, dass der neue CEO von BMW Motorrad kein Fan der R18 ist. Wahrscheinlich hat er meinen Artikel dazu gelesen …

Er selbst fährt laut Presseberichten eine BMW NineT und ist auch Fan dieser Serie. Er ist der Ansicht, dass das Stehlen von Kunden bei HD wenig bringt und man auf dem amerikanischen Markt kein echter Wettbewerber im Harley Davidson Sektor ist. Das ist meine Interpretation und ich teile hier durchaus seine Meinung. Wo ich anderer Meinung bin ist, dass die R18 durchaus den Geist der frühen BMWs verkörpert, man aber diesen Markt Harley Davidson überlassen hat und daher heutzutage keine Legendenbildung mehr möglich ist.

Laut BMW ist die NineT eine Erinnerung an die weiß-blauen Power-Boxer der frühen 1970er-Jahre. Eine R20 wäre daher nur eine Erweiterung dieser sportlich-eleganten Reihe, die andere Kunden als eine Harley Davidson anspricht. Auch Triumph hat mit der Rocket III diesen Wandel durchgemacht und heute ähnelt kein Triumph Modell mehr einer Harley Davidson.

Es wird meiner Meinung nach daher keinen Modelllift für die R18-Reihe mit dem Motor der R20 geben. Dies würde ein bauliches Neudesign in etlichen Komponenten bedürfen und es würde dadurch kein zusätzlich relevanter Markt entstehen, der die Kosten dieser Weiterentwicklung bei 5 Modellen rechtfertigt. Auch sind die 2.000cc nicht notwendig, um mit Harley Davidson im Wettbewerb zu stehen. Deswegen wechselt kein einziger HD-Fahrer, nur weil die R18 jetzt 200cc mehr hätte.

Die Rocket III hat mittlerweile 2.458cc, bezeichnet sich selbst als Power-Roadster und ist eine Meßlatte, wofür BMW unbedingt die 2.000cc knacken musste.

Hier ist es tatsächlich so, dass selbst wenn ich mich für die R20 interessieren würde, ich lange überlegen müsste, für welche ich mit letztendlich entschiede. Denn Hubraum ist Hubraum und die Rocket III ist eine Meßlatte, die die R20 erst einmal erreichen muss. Triumph konnte über viele Jahre Qualitätsmängel ausmerzen, bei der R18 sah man, wieviele neue Probleme entstanden und bei der R20 wird es nicht anders sein.

Zusammengefasst: ein gelungener Entwurf, aber ob es tatsächlich ein Befreiungsschlag wird (und auf die R18 abfärbt), gilt es unter Beweis zu stellen.

ABER ein Hoch auf die R18

Soll die jetzige R18 oder eine neue sportliche R20 alltagstauglich sein?

Weil dann sollten sie den Motor in eine R1800R, R1800GS (nur um es zu übertreiben) oder R1800RT einbauen (insbesondere letzeres, weil es gibt ja auch eine K1600GT).

Und dann habe ich zusätzliche, weniger oder keine alltagstaugliche Maschinen, die mehr auf Optik gemacht sind. Eine GS kann gebraucht ausschauen, aber niemals eine R18, R20 oder NineT. Die müssen optisch immer einwandfrei sein (nur meine Meinung). Das bin aber SEHR ich, muss ich sagen :megalol

In der Hinsicht könnte dann die R1800 R die R18 Classic sein (optional mit den jetzigen Softbags oder den Hartschalenkoffer der Bagger) und die R1800 RT die R18 TC. Z.B. könnte man bei der Classic ganz einfach Windschild, Koffer und Neblies als Optionen abwählen können.

Und dann macht man Ableitungen zu einer Sportversion (hier die R20), einer Bobber, o.ä. Im Zweifel kann man die Sportversion tatsächlich noch eigenständig machen als R1800RS oder R2000RS mit und ohne Cockpit-Verschalung.

Wenn man meine R18 Valencia anschaut, ist sie aus heutiger Sicht (Felgen, Neblies, Bobberkit) eine modifizierte Classic als Ausgangsbasis (obwohl sie eine R18 war).

Als Fazit: eine R18 Classic ohne, mit soft oder hard bags (als Roctane), eine R18 TC (mit abnehmbaren TopCase dann als Bagger) und eine R18/20 Sport und zusätzliche entsprechende Umbaukits zur Verfügung stellen (Bobber, Scrambler, GS Verschnitt wie bei der NineT), … entweder ab Werk, oder auch später zum nachträglichen Umbau.

Damit stelle ich den Motor in den Mittelpunkt und baue unterschiedliche Ansätze außen rum. Erst alltagstaugliche zum Massenverkauf und dann optische Spezialitäten.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass sich bei BMW niemand über eine mehrjährige Portfoliostrategie Gedanken gemacht hatte.

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